Interview mit Abteilungsleiter Stephan Laufer und Cheftrainer Berkay Uysal über die vergangene und neue Spielzeit, die Vorbereitung zur neuen Saison, die Jugendarbeit, Persönliches uvm.
„in Summe haben wir eine ordentliche Saison gespielt…“ SVA: Hallo ihr beiden und vielen Dank, dass ihr euch trotz der begonnenen Vorbereitung Zeit nehmt, meine Fragen zu beantworten. SL: Hallo SVA, machen wir gerne. SVA: Wollen wir die vergangene Saison noch einmal Revue passieren lassen? Was war gut, was war schlecht? SL: Aus meiner Sicht hat sich die Mannschaft zeitgemäß entwickelt. In allen Bereichen kann man klar den Fortschritt erkennen und das ist wichtig. Das ist das Ergebnis unserer gemeinsamen Arbeit. BU: In der Summe haben wir mit beiden Teams eine ordentliche Saison gespielt. Wir haben uns im Vergleich zu den Vorjahren und vor allem der letzten Saison nahezu in jedem Bereich um 100% verbessert. Als ich hier anfing, war nicht viel da und betrachtet man unseren Verlauf und die sportliche Entwicklung kann man sagen dass es ganz ok war. In der Hinrunde haben wir leider zu viel unnötig liegen gelassen. Durch die Systemumstellung, welche das Team gut gemeistert hat, haben wir nochmal einen Schritt nach vorne gemacht. An den positiven Dingen müssen wir festhalten und diese weiter ausbauen und aus unseren Fehlern müssen wir lernen und diese abstellen, dann bin ich guter Dinge für die neue Runde.SVA: Stephan, wie schätzt du den Kader für die kommende Saison ein? SL: Insgesamt haben wir einen breiten und wettbewerbsfähigen Kader für die Liga, hervorragende Trainer und gute Rahmenbedingungen für die anstehende Spielzeit. Diese Basis sollte uns eine erfolgreiche Saison ermöglichen. SVA: Am Montag hat die Vorbereitung begonnen. Wie war die Trainingsbeteiligung? Sind die Jungs motiviert? BU: Mit 23 Spielern zum Auftakt, war die Beteiligung gemessen an der Kadergröße (50 Spieler) nicht optimal. Die Spieler wo anwesend waren, waren motiviert und haben gut trainiert. Leider sind es oftmals die gleichen Spieler, die sich einfach nicht vom Training abmelden. Das ist zwar schon viel besser als früher geworden, aber insgesamt klappt es noch nicht so wie ich mir das vorstelle.
„da habe ich sicher gute Rahmenbedingungen…“ SVA: Stephan, du bist jetzt seit knapp 2 Jahren Abteilungsleiter, eine ereignisreiche aber sicher auch anstrengende Zeit, oder? SL: Ich würde sagen es war eine sehr intensive Zeit nicht nur für mich, sondern für alle die mich bis heute begleitet haben. SVA: Man munkelt, deine Frau ist alleinerziehende Mutter – Spaß beiseite, wie bekommst du die Arbeit für den Verein und deine Familie unter einen Hut? SL: Das ist in der Tat nicht immer ganz leicht und in dieser Intensität wie ich das Amt betreibe, brauche ich natürlich eine Familie die nicht nur Verständnis aufbringt, sondern selbst auch Spaß auf Verein und Fußball hat und da habe ich sicherlich sehr gute Rahmenbedingungen. Termine vor 19.00 Uhr sind aufgrund meiner Arbeit meist nie möglich aber i.d.R. hab ich das Terminmanagement gut im Griff.
„… bedienen uns anderer kreativer Lösungen…“ SVA: Berkay, wie sieht die Vorbereitung dieses Jahr aus? Worauf legst du zusammen mit Fuzum besonderen Wert bzw. wo liegen die Schwerpunkte? Bist du mit deinem Trainerteam zufrieden oder wünschst du dir noch auf irgendeine Art und Weise Unterstützung? BU: Wir haben dieses Jahr bewusst eine eher lange Vorbereitungsdauer (7 Wochen) gewählt, weil wir einiges vor haben in dieser Zeit. Hinzu kommt natürlich noch die Urlaubszeit, so dass nicht alle jede Einheit mitnehmen können. Ohne ins Detail zu gehen kann ich sagen, dass diese Vorbereitung für den Körper aber vor allem auch für den Kopf sehr anspruchsvoll sein wird. Zu taktischen oder spielerischen Schwerpunkten möchte ich an dieser Stelle nichts beschreiben, aber so viel ist sicher, Fuzum und ich haben einen klaren Plan und eine klare Vorstellung von dem was wir in den nächsten Wochen angehen möchten. Dementsprechend intensiv gingen wir auch in die ersten Einheiten um auch die gesamte Zeit sinnvoll zu nutzen. Von meinem Trainerteam ist „nur“ noch Fuzum übrig. Engin musste leider beruflich bedingt aufhören bzw. kürzer treten. Aber die Kombi mit Fuzum funktioniert hervorragend. Wir denken beide ziemlich ähnlich und sind dabei ziemlich offen und konstruktiv im Austausch. Wünsche oder Ideen wie man uns noch unterstützen könnte gibt es immer wieder, aber man kann leider nicht alles umsetzen was man gerne hätte, aber das ist für mich in Ordnung. Wir arbeiten mit dem was wir haben oder bedienen uns anderer kreativer Lösungen.
„…gute Jugendarbeit ist das A und O…“ SVA: Welche Rolle spielt für euch die Jugendarbeit im Verein? Wie beurteilt ihr die Situation im Fußball allgemein? Kommt genug Jugend nach? Gibt es da Unterschiede zwischen Stadt und Land? SL: Essentiell! Jugendarbeit ist das Rückgrat eines Vereins. Ohne Jugend die nachrückt bist du nur bedingt überlebensfähig. Die letzten Jahre war so gut wie keine Jugend in den älteren Jahrgängen verfügbar und da müssen wir uns als Verein an der eigenen Nase packen. Betrachtet man die kommenden Jahre, haben wir unheimlich viele Möglichkeiten endlich wieder nachhaltig von der Jugend profitieren zu können. Hier liegt die Verantwortung auch an uns – als Team Argumente für den Nachwuchs zu schaffen und da sind wir auf einem guten Weg. Das gleiche gilt natürlich auch für unsere Juniorentrainer und die Jugendleitung. Insgesamt können wir positiv auf die Entwicklung beim SVA blicken. Wir haben aktuell richtig viel Jugendpower in unseren Reihen und das ist zumindest eine super Basis für die Zukunft. Infrastruktur, Bevölkerungsdichte, Verkehrsanbindungen sprechen doch klar für den Club in der Stadt. Aus so einer Oase kann ein ländlicher Verein meist nicht schöpfen, punktet aber zumindest im Amateurbereich mit der Attraktivität der Sportanlagen und der Umgebung. Wettbewerb besteht sicherlich bei beiden Strukturen. BU: Eine gute Jugendarbeit ist das A und O, vor allem für Vereine außerhalb der Stadt. Und um gute Jugendarbeit zu leisten und die Jungs zu fördern und fordern brauchst du gute Trainer, einen guten Jugendleiter und eine gesunde Vereinsstruktur. Ich möchte daher noch eine Lanze für die Trainerlehrgänge bzw. Qualifizierung brechen. Ich habe jetzt meinen Teamleiter Jugend absolviert, werde bald meine Trainer C-Lizenz haben und ich kann jedem unserer Coaches nur ans Herz legen, diesen Schein (Teamleiter Jugend) zu machen. Man nimmt so viel mit menschlich und auch fachlich. Ich denke in diesem Bereich haben wir noch viel Arbeit vor uns. Vereine aus der Stadt haben es da etwas leichter, weil sie leichter an Spieler kommen und oftmals attraktiver sind für die Jungs als ländliche Vereine.
„… es fühlte sich irgendwie vertraut an…“ SVA: Im Februar steht noch ein Trainingslager an. Wird das Trainingslager nur zu Trainingszwecken oder auch zur Teambuilding-Maßnahme genutzt? BU: Beides. So ein Trainingslager unter professionellen Bedingungen ist natürlich super und eine tolle Chance und Erfahrung für alle. Man rückt einfach nochmal näher zusammen. SVA: Über Berkay persönlich haben wir im letzten Interview mit ihm schon einiges erfahren. Über dich Stephan, wissen wir noch nicht sehr viel. Wie bist du zum SVA gekommen? Hast du schon in der Jugend für den Verein gespielt? SL: Ich habe von der E- bis einschließlich der A-Jugend beim SVA gespielt und ich möchte fast behaupten, ich war einer der ersten „Legionäre“ aus Weiler die beim SVA gespielt haben. 1995 habe ich mich vorwiegend aus beruflichen Gründen vom aktiven Fußball verabschiedet und verlor dann auch den SVA komplett aus den Augen. Dies sollte sich erst 2013 ändern, als mein ältester Sohn selbst Fußball spielen wollte. Es ist schwierig zu beschreiben, als ich das erste Mal nach so langer Zeit wieder das Sportgelände des SVA betrat, es fühlte sich irgendwie vertraut an… SVA: Es ist erstaunlich, was du alles leistest, was du bewegen möchtest und welche Ziele du schon erreicht hast. Woher nimmt man eine solche Begeisterung und eine solche Motivation für die Arbeit als Abteilungsleiter? SL: Das liegt einfach am Charakter und an der Einstellung zur Tätigkeit. Wenn ich etwas mache, dann richtig und die Aufgabe und Verantwortung als Abteilungsleiter lässt aus meiner Sicht gar keine andere Option zu. Ich kann z.B. nicht 100 % von meinen Trainern oder Spielern verlangen, wenn ich selbst nur 50 % leiste.
> Bis hierhin schon mal vielen Dank und viel Spaß beim Lesen, Teil 2 folgt in Kürze <<
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