als Vorgeschmack auf den Besuch von Jimmy Hartwig in unserem Sportheim in Amstetten am 10.10.2014 haben wir Euch sein bewegtes Leben kurz zusammengefasst. Zudem findet Ihr eine Bildergallerie aus seiner Fußballerkarriere. Viel Spaß damit.
Jimmy Hartwig
William Georg „Jimmy“ Hartwig (* 5. Oktober 1954 in Offenbach am Main) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, -trainer und Theaterschauspieler.
Privatleben
Der Sohn eines afroamerikanischen GIs und einer deutschen Mutter ist gelernter Metallbauschlosser. Seine aktive Fußballerkarriere dauerte bis 1988. Seitdem engagiert sich Jimmy Hartwig in diversen Projekten für die Fußballnachwuchsförderung. Außerdem moderierte er Fußball-TV-Shows (u. a. die erste Call-In-Show des dt. Fernsehens Mittendrin beim Deutschen Sportfernsehen Ende der 1990er-Jahre) und stand in Weimar, Wolfsburg, Leipzig und demnächst in Luxemburg auf der Theaterbühne.
1989 erkrankte er an Krebs und benötigte einige Jahre, um erfolgreich dagegen anzukämpfen. Seitdem wirbt Hartwig für Krebs-Vorsorgeuntersuchungen.
Jimmy Hartwig ist der Vater von Schauspieler und Moderator Daniel Hartwig sowie von zwei Töchtern. Er lebt heute mit seiner Familie in München.
Fußballkarriere
Er begann seine Karriere 1972 auf dem Bieberer Berg bei Kickers Offenbach. 1973 wurde er an den VfL Osnabrück ausgeliehen.
1974 wechselte er zum TSV 1860 München, mit dem er 1977 in die Bundesliga aufstieg.
Von 1978 bis 1984 spielte er beim Hamburger SV, mit dem er dreimal Deutscher Meister wurde sowie den Europapokal der Landesmeister gewann. In dieser Mannschaft war er im defensiven Mittelfeld eingesetzt. Die Ablösesumme betrag dabei übrigens 250.000€.
1984 wechselte er zum 1. FC Köln und kam 1987 über Austria Salzburg zum FC Homburg, wo er 1988 seine Karriere aufgrund einer Knieverletzung beenden musste.
Hartwig spielte zweimal für die deutsche Fußballnationalmannschaft.
Erfolge als Spieler
National:
- 1979, 1982, 1983 – Deutscher Meister (mit dem Hamburger SV)
- 1980, 1981, 1984 – Deutscher Vize-Meister (mit Hamburger SV)
International:
- 1980 – Finale Europapokal der Landesmeister
- 1982 – UEFA-Cup-Finale
- 1983 – Sieger im Europapokal der Landesmeister
- 1983 – Weltpokal-Finale
(jeweils mit dem Hamburger SV)
- 1986 – UEFA-Cup-Finale
(mit dem 1. FC Köln)
Statistik
- 2 A-Länderspiele
- 6 B-Länderspiele; 2 Tore
- 8 Spiele in der Olympia-Auswahlmannschaft, 1 Tor
- 1. Bundesliga: 34 Spiele/6 Tore TSV 1860 München; 182 Spiele/52 Tore Hamburger SV; 24 Spiele/5 Tore 1. FC Köln; 4 Spiele FC Homburg
- DFB-Pokal: 3 Spiele/1 Tor 1. FC Köln
- UEFA-Cup: 9 Spiele 1. FC Köln
Trainer
- 1989 – FC Augsburg
- 1990 – Chemie Böhlen/FC Sachsen Leipzig
- 1992, 1992 – SV Soltau
Theaterschauspieler
2002 war er neben Ben Becker und Blixa Bargeld als Kaufmann Mäch in Bertolt Brechts Baal am Deutschen Nationaltheater Weimar unter der Regie von Thomas Thieme zu sehen. 2005 spielte er den Herzog Suffolk in Margaretha. Eddy. Dirty Rich von Tom Lanoye und Luk Perceval am Nationaltheater Weimar unter der Regie von Thomas Thieme.
2008 Premiere des szenischen Stücks Die Legende auf der Couch mit Jimmy Hartwig als er selbst und Thomas Thieme als Hauptdarsteller im Rahmen der Movimentos (Festivalwochen der Autostadt Wolfsburg). Das Projekt beruht auf Hartwigs 1994 erschienener Biografie Ich möchte noch so viel tun und auf Motiven des Autors Thomas Potzger und fand unter Kritikern große Zustimmung.
Im Oktober 2009 war am Centraltheater Leipzig die Premiere von Georg Büchners Woyzeck mit Jimmy Hartwig in der Titelrolle unter der Regie von Thomas Thieme. Maike Schiller schrieb zu diesem Auftritt: Seine Konzentration ist fast greifbar, seine Stimme trägt auch in den Rang. Wer auf eine Blamage gehofft hatte, wird enttäuscht. So merkwürdig es klingen mag: Jimmy Hartwig macht seinen Job. Nicht spektakulär, aber eben auch nicht schlecht.
Am 8. Januar 2014 spielte er in der Uraufführung „Spiel ohne Ball“ von Albert Ostermaier die Hauptrolle als die tragische Figur „Uwe“.
Theaterarbeiten
- 2002: Kaufmann Mäch in Baal von Bertolt Brecht (Regie: Thomas Thieme) am Deutschen Nationaltheater Weimar
- 2005: Herzog Suffolk in Margaretha. Eddy. Dirty Rich von Tom Lanoye und Luk Perceval (Regie: Thomas Thieme) am Nationaltheater Weimar
- 2008: Als er selbst in Eine Legende liegt auf der Couch von Thomas Potzger nach Motiven der Biografie Hartwigs, Movimentos, Festwochen Wolfsburg
- 2009: Titelrolle in Woyzeck von Georg Büchner (Regie: Thomas Thieme) am Centraltheater Leipzig
- 2014: Hauptrolle in Spiel ohne Ball von Albert Ostermaier (Regie: Johannes Zametzer) im Grand théâtre de la ville de Luxembourg und andere
Fernsehen
2011 war Jimmy Hartwig in der Reality-Show Das perfekte Promi-Dinner zu sehen. Die Folge aus der Reihe Das perfekte Promi Dinner im Schlafrock wurde am 9. Juli 2011 bei VOX ausgestrahlt. Des Weiteren nahm er 2004 an der zweiten Staffel von Ich bin ein Star – Holt mich hier raus (dem „Dschungelcamp“) teil, welche er als Viertplatzierter beendete.
Sänger
Jimmy Hartwig, 1980 25 Jahre alt und Mittelfeldspieler des HSV, versuchte sich in seinem Urlaub als Solist: In den Diskotheken der griechischen Inseln Euböa, Kreta und Korfu sang Jimmy vor Einheimischen und Touristen im Glitzerlook seinen Song „Mama Calypso“. Die Sportler-Scheibe verkaufte sich ganz gut — rund 72 000 Platten mit dem Hartwig-Hit gingen während der Sommerpause über den Ladentisch.
Soziales Engagement und Ehrenamt
Seit 2011 engagiert sich Jimmy Hartwig bei Show Racism the Red Card – Deutschland e. V. Er beteiligte sich an mehreren Workshops der Bildungsinitiative, bei denen er den Schülern über seine eigenen Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung berichtete. Außerdem nahm er an der Kampagne „Unsere Elf gegen Rassismus“ teil. Seit Mai 2013 unterstützt er den DFB als Integrationsbotschafter und verstärkt damit das diplomatische Korps des DFB in Sachen Integration. Im Winter engagiert sich Jimmy Hartwig für das Projekt „Kältebus München“, in welchem er dem Team von Golden Donkey e. V. hiflt, Obdachlosen bei eisigen Temperaturen warmes Essen, Getränke und Kleidung zu bringen.