SVA-Dialog: Interview mit Hakan Taskiran (Spieler Aktive Mannschaft) „… Traube-Minze Geschmack ..!“

Interview mit Hakan Taskiran sein Umgang mit der Kapitänsbinde, seine Einschätzung zur Saison und zum Spiel gegen den TSV Bernstadt u.v.m.

„…  die Rückkehr viel mir überhaupt nicht schwer ….“ SVA: Hallo Hakan, mit dir haben wir heute den Kapitän unserer 1.Mannschaft bei uns zu Gast und sagen herzlich willkommen! HT: Hallo Sanija, vielen Dank. SVA: Du hast ja bereits in der F-Jugend beim SV Amstetten angefangen richtig ? HT: Ja, genau. Unter dem damaligen Trainer Andreas Engesser hatten wir eine sehr starke Mannschaft, mit der wir sogar Meister wurden. In meinem zweiten Jahr in der D-Jugend hatten wir dann das Problem eine Mannschaft zu stellen. Ich wollte natürlich unbedingt Fußball spielen und habe mich deshalb überreden lassen nach Lonsee zu wechseln. In Lonsee hab ich dann die restlichen Jugendjahre gespielt und noch ein Jahr in der Aktiven Mannschaft. In dem Jahr wo wir aufgestiegen sind (Bezirksliga) habe ich mir dann eine Leistenverletzung zugezogen, sodass ich leider kein Spiel absolvieren konnte. Nach einigen Gesprächen mit Ilhan Madenci, der ja in Amstetten spielte und Stephan Laufer, bin ich dann wieder nach Amstetten zurückgekommen und bin auch bis heute über diese Entscheidung sehr froh! SVA: Ist dir die Rückkehr zum SV Amstetten damals schwer gefallen ? HT: Ich bin in Amstetten aufgewachsen, hab hier in jungen Jahren draußen viel gekickt. Die meiste fußballerische Ausbildung hatte ich natürlich in Lonsee, dafür bin ich sehr dankbar, aber im Herzen bleibt man Amstetter und von daher ist mir die Rückkehr überhaupt nicht schwer gefallen.

“ … mit 22 Jahren kann ich nicht von riesiger Lebenserfahrung reden …“ SVA: Als du damals zur Aktiven Mannschaft zurück kamst, war Christian Bantel noch Kapitän. Nachdem Christan sein „Karriereende“ verkündete war klar, dass das Amt neu zu besetzen ist. Wie kamst du da ins Spiel ? HT: Christian hat nach Saisonende 17/18 relativ unerwartet sein „Karriereende“ verkündet. An diesem Abend saßen wir noch sehr lange bis in die Nacht zusammen und haben uns unterhalten. Er sagte zu mir, dass er bei mir die Ambitionen sieht und seine Empfehlung für mich abgeben würde. Natürlich müsste ich noch reifer werden, womit er ja auch Recht hatte. Mit damaligen 22 Jahren kann ich nicht von riesiger Lebenserfahrung reden. Ich lass mich bis heute noch viel zu sehr von Emotionen leiten. Die Teamführung sprach mir dann ebenfalls das Vertrauen aus und so bin ich dann im ersten Testspiel der damaligen Saison als Kapitän aufgelaufen. SVA: Was war das für ein Gefühl ? HT: Bei diesem Testspiel hatte ich tatsächlich Gänsehaut. Es ist ein komplett anderes Feeling, du bekommst Selbstbewusstsein aber gleichzeitig auch den Druck der Verantwortung. Verantwortung nicht nur in menschlicher Sicht, sondern auch spielerisch. Ich möchte jedes Spiel zeigen, dass ich die Binde nicht ungerechtfertigter Weise trage. Als Kapitän solltest du konstant Leistung zeigen. Aber um deine Frage konkret zu beantworten: Es ist ein geiles Gefühl ! SVA: Aber so wie du schon gesagt hast, natürlich mit sehr viel Verantwortung und auch Pflichten verbunden. HT: Kapitän zu sein heiß nicht nur auf dem Fußballfeld zu führen, sondern auch neben dem Platz. Am Anfang habe ich mich schwer getan. Du musst als Kapitän natürlich voran gehen, immer neutral und mit Fingerspitzengefühl agieren damit du vom Team Vertrauen und Respekt bekommst. Man muss selber mit anpacken und als Vorbild voran gehen. Es ist nicht so einfach wie manch einer sich das vielleicht vorstellt. Ich gehe aber mit meiner Aufgabe sehr pflichtbewusst und verantwortungsvoll um.

„…dieser Vorwurf ist bodenlos und hat keinerlei Grundlage…“ SVA: Dieses Jahr hast du dich dazu entschieden, den Trainerschein zu machen. Wie kam es zu diesem Entschluss ? HT: Ich wurde gefragt, da man meine Ambitionen nicht nur in fußballerischer Sicht, sondern auch im taktischen Bereich gesehen hat. Der Verein unterstützt mich beim Lizenzlehrgang und mit positivem Abschluss haben wir dann auch einen Mehrwert für die Zukunft. SVA: Also ist der Plan nach deiner aktiven Zeit ein Traineramt zu übernehmen ? HT: Definitiv! Ich hätte sehr große Lust nach meiner aktiven Zeit Trainer zu werden, aber das dauert noch!!! (lacht). SVA: Das hoffen wir doch! Kommen wir zur aktuellen Saison. Du hast nun auch schon einige Saisons mitgemacht. War das dieses Jahr einer der schlechtesten bzw. schwierigsten Saisonstarts aus deiner Sicht ? HT: Ja, da gibt es einige Punkte die man aufgreifen könnte. Im Nachhinein hört sich jedes Argument wie eine schlechte Ausrede an. Meiner Meinung nach ist der Kern der Mannschaft geblieben und man hat einige neue Spieler geholt, aber man hat die Vorbereitung auf die leichte Schulter genommen ! Man hat es nicht rechtzeitig begriffen, dass man jetzt in der A-Liga spielt und demnach auch wie ein A-Ligist zu trainieren hat. Es fängt im Training, in der Vorbereitung an. Es fehlten klare taktische Vorgaben, konditionelle Übungen und die Fokussierung auf die anstehende Aufgabe. Das ist alles leider nicht passiert und das Ergebnis sah man auf dem Platz. Im Nachhinein gewisse Dinge mitzubekommen, getätigte Aussagen, wie z.B. wir hätten sozial schwache Spieler, finde ich nicht korrekt !! Dieser Vorwurf ist bodenlos und hat keinerlei Grundlage ! Beim heutigen Spiel hat man einen Aspekt vom neuen Trainingskonzept sehen können. Im Training müssen wir nun viele Konditionseinheiten absolvieren um auf das erforderliche Fitnesslevel zu kommen. Unser großes Problem bei den ersten 7-8 Spielen war, dass uns immer die Luft ausging. So langsam rappeln wir uns auf. Man merkt auch die Mannschaft will! Es geht aktuell viel über den Kampf und den Willen. Die Trainingsbeteiligung ist hervorragend und wenn alle weiterhin mitziehen, bin ich der Meinung, dass wir unser Ziel erreichen können.

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Capitano Hakan Taskiran im Einzelgespräch bei Sanija

„… Großes Lob an die Jungs..!“ SVA: Du hast das heutige Spiel bereits angesprochen. Kommen wir zur Spielanalyse. Heute waren es sehr schwer erkämpfte 3 Punkte. 90 Minuten lang alles rein geschmissen und an den Sieg geglaubt. Ein gewonnener Kampf durch körperlicher und mentaler Stärke? HT: Definitiv! Wie schon gesagt, uns ist in den Spielen davor, ab der 60. Minute die Luft ausgegangen, wo es natürlich für den Gegner einfacher wurde. Das heute war ein positives Resultat, dass wir uns in den letzten Wochen sehr hart erarbeitet haben. Es benötigt Zeit natürlich. Es kann keiner von uns erwarten, dass wir einen neuen Trainer bekommen und sofort funktioniert alles. Zuerst müssen alle Scherben die am Boden liegen aufgesammelt werden und neu aufgebaut werden. Heute hat man es 90 Minuten lang gesehen, die Mannschaft wollte mit allen Mitteln das Spiel mit einem positiven Resultat für uns zu Ende bringen. Es war der Verdienst von jedem einzelnen Spieler heute! Großes Lob an die Jungs ! Auch ein riesen Lob an unsere unglaublich, geilen Zuschauer ! Für die Mannschaft ist es eine unheimlich schwierige Situation aktuell, aber die Unterstützung unserer Zuschauer lässt nicht nach ! Ich habe immer wenn ich spiele, speziell daheim aber auch auswärts das Gefühl, wir spielen mit einem Mann mehr. Das haben wir natürlich unseren Supportern zu verdanken, dass darf man nicht vergessen zu erwähnen. SVA: War das heute auch so ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl Richtung Zoltan Molnar. Gemäß dem Motto – schau her, wir haben nicht alles verlernt, was du uns gelehrt hast ? HT: Ja, aber vorweg, was Zoltan Molnar hier geleistet hat, ist grandios. Was er an Erfahrung eingespielt und auch hinterlassen hat, ist wirklich sensationell. Natürlich war die Tatsache gegen die Mannschaft des ehemaligen Trainer zu spielen ein zusätzlicher Motivationsschub für uns, gegen den Trainer zu spielen, der uns den Aufstieg ermöglicht hat. Der damalige Abschied von Zolly war sehr respektvoll und ich verstehe mich sehr gut mit Ihm. Wir haben uns nach dem Spiel auch unterhalten und ich habe bei Ihm auch eine Vorbildfunktion für mich entdeckt. Für mich persönlich war es sehr wichtig heute zu gewinnen und zwar nicht um Zoltan eins reinzuwürgen, sondern um Ihm zu zeigen, hey wir sind noch am Start. SVA: War das heute eine Art Wendepunkt ? HT: Nein. Von einem Wendepunkt können wir erst reden, wenn wir eine gewisse Konstanz in die Spiele bekommen. SVA: Mit welchen Worten, Trainingsmethoden hat Berkay euch auf das heutige Spiel vorbereitet ? HT: Berkay baut uns seit er hier ist im Training nicht nur körperlich, sondern auch taktisch auf. Das war davor nicht der Fall und wir können immer mehr und mehr davon im Spiel umsetzen. SVA: Ok, genug von Fußball. Erzähl was von dir, für alle die dich vielleicht noch nicht kennen oder noch nicht so gut kennen.

„Traube-Minze Geschmack“ ..! HT: Ich bin am Samstag 24 Jahre alt geworden und wohne in Amstetten. Ich habe einen großen Bruder und eine kleine Schwester und bin aktuell in einer Beziehung. Mein Arbeitgeber ist die Axians Infoma in Ulm-Lehr, wo ich nach meiner Ausbildung, vor 6 Monaten in mein Berufsleben starten konnte. Bin dort im Projektoffice tätig, aber aktuell mehr im Partnermanagement aktiv. Bin sehr zufrieden und es macht mir sehr viel Spaß.

SVA: Kommen wir zu den Kurzfragen:

  • SVA: Dein Hobby neben Fußball? HT: Shisha rauchen (Traube-Minze Geschmack)
  • SVA: Dein Lieblingsessen? HT: Manti. Das ist ein türkisches Gericht. Quasi kleine Tortellini mit Joghurt und Tomatensauce
  • SVA: Dein schönster Urlaub war in? HT: Mit zwei Freunden in der Türkei. War mein erster Urlaub ohne Familie
  • SVA: Dein berufliches Ziel ? HT: Industriefachwirt zu machen und beruflich aufsteigen
  • SVA: Deine größte Schwäche? HT: Dass ich, wenn etwas nicht so läuft wie ich es mir vorstelle, zu schnell emotional werde.
  • SVA: Deine größte Stärke ? HT: Mein Kampfgeist.
  • SVA: Beende folgenden Satz: In 10 Jahren bin ich….? HT: 34 Jahre (lacht). Verheiratet, hab ein Haus, Kinder und in meiner aktuellen Firma beruflich aufgestiegen und hoffentlich immer noch Kapitän der Aktiven Mannschaft.

SVA: Das du so lange fit bleibst, hoffen wir doch! Nachträglich noch alles Gute zum Geburtstag und wir hoffen das wir nächste Woche in Heroldstatt die nächsten 3 Punkte mitnehmen dürfen ! HT: Vielen Dank! (das Interview für SVA-Dialog führte Sanija Kaluza)

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