SVA-Dialog: Einzelgespräch mit Abteilungsleiter Stephan Laufer (Teil 2) „… du musst gutes Fingerspitzengefühl zeigen…“

Interview mit Stephan Laufer über die Neuzugänge im Team, Personalführung und den internationalen Kader des SVA… 

„… die richtige Einstellung, Ehrgeiz und Mentalität…“ SVA: Du hast uns auch schon die Neuzugänge auf der Homepage vorgestellt. Wie hoch ist hier die Erwartung an die Jungs? SL: Wie bei allen Spielern die neu zu uns ins Team kommen hoffen wir das Sie sich wohl fühlen, schnell in die Mannschaft integriert werden können und auch charakterlich passen. Sportlich gesehen erwarten wir wie bei allen die richtige Einstellung, Ehrgeiz und Mentalität. Das ist die Erwartung die wir haben. Wo der einzelne von seiner Qualität dann spielt, wird unser Trainerteam dann entscheiden müssen. Der aktuelle Eindruck ist wirklich gut, charakterlich wie sportlich passt es. Ein paar  Jungs haben noch Rückstand in der Fitness aber insgesamt werden Sie uns in den einzelnen Mannschaftsteilen verstärken können.

„…du musst gutes Fingerspitzengefühl zeigen…“ SVA: In deinem Amt als Teammanager weißt du besser als jeder andere, dass es nicht immer nur ums sportliche geht, sondern auch im privaten und zwischenmenschlichen Bereichen Themen gibt. Was tust du um hier die Jungs, die Mannschaft und dein Trainerteam so gut es geht zu unterstützen? SL: Es ist wichtig das die Art der Führung zur Mannschaft passt und du eine gute Bindung zu deinem Team aufbaust und hast. In unserer Zusammensetzung ist das natürlich sehr aufwändig und du musst ein gutes Fingerspitzengefühl zeigen um so eine Vielfalt von Kulturen zu handeln. Das macht die Sache zwar unheimlich anstrengend und schwierig aber gleichzeitig auch spannend und es fördert dich selbst in unterschiedlichen Bereichen. Ich persönlich habe ein sehr vertrautes und freundschaftliches Verhältnis zum Team und selbstverständlich helfen wir auch bei privaten Dingen sofern es möglich ist. 

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“ … diese Oberflächlichkeit macht mich einfach nur sauer…!“ SVA: Wir haben eine sehr interessante, unterschiedliche Mannschaft mit sehr vielen Nationalitäten, dass natürlich anderen Vereinen und Mannschaften auffällt und nicht bei jedem unbedingt auf Begeisterung stößt. Wie gehst du mit solchen Themen um? SL: Ja leider ist dieses Thema immer wieder präsent. Grundsätzlich soll Sport, insbesondere Fußball sich nicht durch Herkunft, Religion oder Sprache definieren, sondern durch Menschlichkeit, Kameradschaft und Leidenschaft für diese Aktivität. Fußball ist neben dem eigentlichen Spiel doch für eins da, Menschen zusammen zu bringen. Mit rund 12 Nationalitäten sind wir glaube ich, relativ exklusiv in unserer Region und das stößt natürlich nicht immer auf Gegenliebe und ist geprägt von haltlosen Vorurteilen und Mutmaßungen. Unsere Zusammenstellung ist die letzten Jahre so gewachsen und zwar völlig unbewusst da wir uns grundsätzlich nicht für oder wegen der Nationalität entschieden, sondern für den Mensch, seine Leidenschaft für Fußball und Charakteristik. Dieses Gefüge ist ohne Frage nicht immer ganz leicht zu handeln und zu führen, aber wenn du deine Spieler als Mensch besser kennenlernst und auch kennenlernen willst, wirst du schnell den Zugang finden. Regeln gibt es nebenbei ja auch noch. Wenn du dann mitbekommst, wie über das Team geurteilt wird, oder was gelegentlich so vom Seitenrand auf unsere Spieler abgelassen wird, macht mich diese Oberflächlichkeit eigentlich nur noch sauer. Speziell in der Albregion ist diese Denkweise noch recht ausgeprägt und das bekommen wir dann hin und wieder auch zu spüren. Wir versuchen damit professionell umzugehen, sportlich zu kontern und eigene Emotionen zu unterdrücken. Dies funktioniert freilich nicht immer, aber doch schon sehr gut. Gleichzeitig werden dann von denselben Personen Profiteams angefeuert und unterstützt, die strukturell ähnlich viele Nationalitäten im Team haben wie wir und da kannst du dann nur mit dem Kopf schütteln und dann auch etwas schmunzeln. Natürlich sind wir insgesamt emotionaler, leidenschaftlicher als andere Teams der Region, einfach anders, aber deshalb gleich mit Vorurteilen beschossen zu werden ist echt bitter. Wir für unseren Teil werden diese für unsere Region moderne und sonst eigentlich sehr normale Denkweise beibehalten und Fußball so leben wie wir es empfinden. Fortsetzung folgt….

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