SVA-Dialog: Einzelgespräch mit Abteilungsleiter Stephan Laufer (Teil 3) „… dieses Stück Identifikation möchte ich meinen Jungs mitgeben…“

 

Interview mit Stephan Laufer über das Ehrenamt, sein Weg zum Abteilungsleiter, Familie u.v.m.

„… etwas zu tun, ohne eine Gegenleistung zu bekommen…“ SVA: Auch ein großes Thema wird nächstes Jahr die Vorstandschaft betreffen. Unsere Vorstandsvorsitzende Petra Maucher hat bekannt gegeben, dass Sie keiner weiteren Wahlperiode zur Verfügung steht und wir somit im Mai 2020 einen neuen Vorstand brauchen. Evtl. ein Job für dich? SL: Nein, ich denke nicht das mich diese Aufgabe erfüllt, noch das Sie zu mir passt. Letztendlich muss man sich innerhalb der Vereinsführung und dem Ausschuss Gedanken machen, wen und ob wir für diese elementar wichtige Position Optionen haben oder organisatorisch Umstrukturierungen notwendig sein werden. Dies wird eine große Herausforderung die mit Ruhe aber Zielstrebigkeit bewerkstelligt werden muss. SVA: Leute für ein Ehrenamt zu finden gar zu begeistern fällt immer schwieriger. Woran liegt es deinerMeinung nach ?  SL: Zeitlicher, finanzieller Aspekt, Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen, Bereitschaft selbstlos für andere etwas zu tun, Bereitschaft in Vereinsstrukturen zu investieren, sind sicherlich Gründe. Das andere ist, dass Überangebot an Alternativen in der Freizeitgestaltung und natürlich die grundsätzliche Einstellung für das Vereinsleben. Ich rechne persönlich mittelfristig  mit enormen Veränderungen und Einschränkungen im Vereinsleben bis hin zur Schließung von Vereinen im Allgemeinen. Bundesweit kann man diese Tendenz ja schon die letzten Jahre verfolgen und dieser Prozess wird anhalten. SVA: Was wünschst du dir für den SV Amstetten ? SL: Bin da eher realistisch geprägt aber wenn wir die Wunschtüte ziehen dann Selbstständigkeit, Zukunftsfähigkeit, Identifikation, ein spartenübergreifendes gutes Miteinander, mehr Leute die wir am Vereinsleben begeistern können. Ob dies gelingt, bleibt abzuwarten. Schaut einfach regelmäßig in die Rubrik Ehrenamt beim SVA hinein. Hier sind viele Stellen drin, die dringend Unterstützung brauchen. 

„… es war aber Zeit zu helfen und dem Verein der mir soviel gegeben hat zu unterstützen…“  SVA: Jeder der dich näher kennt, weiß das du ein Perfektionist und ein Fan von neuen Ideen und Veränderungen bist. Deine neueste Intension für den SVA ? SL: Ich denke die einzelne Idee ist sicherlich wichtig die dann im Mikrokosmos einer Abteilung auch eher umgesetzt werden kann. Spricht man aber von notwendigen Veränderungen für den Gesamtverein brauchen wir neben den Ideen auch eine zielgerichtete Blickrichtung und den Willen der gemeinschaftlichen Umsetzung im Ausschuss – erst dann wird man insgesamt etwas bewegen können. SVA: Seit gut 5 1/2 Jahren bist du im Verein aktiv und seit 4 1/2 Jahren im Amt als Teammanager. Erzähl uns, wie kam es dazu? SL: Ich habe selbst die komplette Jugend beim SVA gespielt und es war eine wirklich schöne Zeit an die ich mich gerne erinnere. Berufsbedingt habe ich den Verein dann aus den Augen verloren. 2002 bin ich nach Amstetten gezogen und hatte dann quasi wieder den Erstkontakt als mein ältester Sohn Fußball beim SVA angefangen hat. Es war wirklich ein schönes Gefühl als ich nach vielen Jahren wieder den Bremenstall betreten habe. Allerdings hatte sich auch einiges verändert seit damals. Nach einiger Zeit hat man mich gefragt ob ich bei der Gestaltung der Homepage helfen kann und letztendlich habe ich dann zugestimmt dies zu tun. SVA: Und wie kamst du zum Amt des Abteilungsleiters ? SL: Durch meine neue Aufgabe den Verein medial zu präsentieren fehlte im Bereich Fußball der Input der Aktiven Mannschaft. Neugierig ob ich noch Kameraden von früher kenne, besuchte ich dann ein paar Spiele der Aktiven Mannschaft und begann dann die ersten Berichte und Bilder einzustellen. Ehrlich gesagt war doch sehr schockiert von der damaligen Situation der Herren, denn sowohl sportlich als auch organisatorisch war nicht viel da. Wenig Spieler, kaum Zuschauer oben drauf und daher war es wichtig etwas mehr Berichterstattung an den Tag zu legen. Im Laufe der Zeit hab ich dann einen guten Kontakt zum Team aufgebaut. Die Position als Abteilungsleiter war vakant und das Team fragte dann ob ich mir das vorstellen kann. Gleichzeit war es auch die Intension des Vorstandes. Es verging auch einige Zeit bis ich meine Zusage gegeben habe, denn schon davor wusste ich, diese Aufgabe wird nicht einfach und ich sollte mehr als Recht behalten. Es war aber Zeit zu helfen und dem Verein der mir soviel gegeben hat zu unterstützen.

„… dieses Stück Identifikation möchte ich meinen Jungs mitgeben …“ SVA: Du bist verheiratet und hast zwei Jungs. Das Amt nimmt deine Zeit sehr in Anspruch. Wie sieht dein Zeitmanagement aus? SL: Jeder Tag ist durchgetaktet – morgens bis abends. Eigentlich ist jeden Tag vom Ablauf gleich: Arbeit-Familie-SVA. Ich muss extrem dankbar sein, da ich eine sehr sportbegeisterte und verständnisvolle Familie habe. Eine absolut verständnisvolle Frau, die mir den Freiraum gibt, den das Team und der SVA leider erfordert. SVA: Du hast deine Frau Rebecca gerade erwähnt. Somit würdest du nachfolgende Aussage unterschreiben? Deine Frau (die an den meisten Spielen mit deinen zwei Jungs ebenfalls zuschaut) trägt dein Amt mit. SL: Ja, definitiv. SVA: Deine zwei Jungs, Samuel und David spielen ebenfalls beide in Amstetten in der Jugend. Wärst du arg enttäuscht, sollten Sie mal den Verein wechseln? SL: Wenn es sportlich eine echte Basis gibt, deutlich höherklassig zu spielen, dann spricht auch nichts dagegen wenn man diese Chance nutzen will. Wenn es aber normal läuft, wie es im Regelfall ist und kein dramatischer Grund vorliegt, sehe ich überhaupt keine Basis einen Wechsel in Betracht zu ziehen. Es wird überall gute und weniger Gute Zeiten geben. Dieses Stück Identifikation möchte ich meinen Jungs mitgeben. Klar im Erwachsenenalter gibt es dann wieder unterschiedliche Gründe warum und wieso man aufhört oder woanders hingehen will oder muss, aber natürlich hoffe ich und bin interessiert daran, dass meine Jungs hier ihre sportliche oder ehrenamtliche Energie investieren. Jeder Verein braucht seine Jugend, braucht Herzblut und Unterstützung. Leider spricht die aktuelle Zeit eine andere Sprache.

SVA: So auch du kommst nicht um die Kurzfragen herum.

  • Dein Lieblingsessen ? – Zwiebelrostbraten und Pasta
  • Dein schönster Urlaub war in ? – Gran Canaria
  • Die drei besten Dinge beim SVA ? – Mein Team, unsere Vereinsfarbe und unser Sportgelände.
  • Vervollständige nachfolgenden Satz: Ohne mein Manageramt wäre ich….- weniger belastet.
  • Deine Lieblingsbeschäftigung neben Verein, Job und Familie ist? – Selbst Sport machen und Dokus schauen
  • Der SV Amstetten ist in 5 Jahren ? – Hoffentlich immer noch ein cooler Club, wo es sich lohn dabei zu sein!
  • Vervollständige nachfolgenden Satz: Ohne Kaffee wäre mein Leben….- …nicht so lecker !!
  • Dein Fußball Idol? – Bixente Lizerazu
  • Dein Lieblingssuperheld? – He-Man
  • Vervollständige nachfolgenden Satz: Mein Frau Rebecca ist… – … eine super Mutter und Ehefrau !
  • Beschreibe dich mit einem Wort. – Stier.

Vielen Dank Stephan für das tolle sehr informative und umfangreiche Gespräch. SL: Gerne Sanija. (Das Interview für SVA-Dialog führte Sanija Kaluza)